Sollte das wirklich nur ein Wunschtraum sein: morgens hellwach und voller Energie aufwachen, mit Tatendrang den Tag beginnen, ein Herz voller Vorfreude, Konflikte lösen, wenn sie auftreten, mit Familie und Kollegen gut auskommen? Das Leben darf doch leicht und schwungvoll sein. Oder? Warum erleben das viele Menschen viel zu selten?
I. Erfahrungen können stärken oder schwächen
Negative Erfahrungen nisten sich als negative Denk- und Angstmuster ein. Das kriegen wir meistens nicht mit, bis immer öfter Situationen auftreten, in denen wir uns nicht mehr wieder erkennen und unser Verhalten ganz und gar nicht mehr verstehen:«Wieso passiert mir das immer wieder? Warum falle ich immer wieder auf die gleichen Menschen rein?»
Krisen, hoher Stresspegel und Überlastungen sind als ernstzunehmende Störfaktoren in der Gesellschaft angekommen. Das beeinflusst Entscheidungen und Verhalten. Zudem bringt die zunehmende Komplexität viele Menschen aus dem Lot. Privat bleibt dann leider auch viel zu oft das Glück auf der Strecke.
Dauerstress schädigt das Immunsystem
Stress ist eine hormonell gesteuerte Notfallreaktion, wenn sich jemand den Anforderungen - aus welchen Gründen auch immer - nicht (mehr) gewachsen fühlt und unbewusste Ängste übermächtig werden. Tiefes, gleichmäßiges Atmen fällt dann z.B. immer schwerer - der Energieaustausch in der Lunge nimmt ab.
Körper und Seele sind auf Ausgleich gepolt sind, sodass automatisch Energie gespart wird, wenn nicht genug da ist. Menschen ziehen sich zusammen, machen sich kleiner oder ziehen ganz zurück. Auch wer hyperaktiv reagiert, hat eher zu wenig Energie. Es wird nur die «Eigendrehung» erhöht, um möglichst viel aus sich herauszuholen. Was nicht sehr effektiv ist und auf Dauer den ganzen Organismus in Mitleidenschaft zieht.
«Das Paradies ist kein Ort - es ist ein Zustand des Geistes.» Brij Bhutan Singh hat
Der Weg der inneren Heilung steht jedem Menschen offen
Leider zerbrechen manche Menschen an Schicksalsschlägen, schweren Erkrankungen, Geldsorgen oder Verlusten von geliebten Menschen. Emotionaler Stress hat die Tendenz chronisch zu werden, wenn regelmäßige Entspannung ausbleibt.
Dauerstress wird aus gutem Grund als ein ernstzunehmender Zustand angesehen: Menschen verlieren ihr Selbstvertrauen, wenn die alltägliche Bewältigung des Lebens immer schwerer fällt und sich selber misstraut wird. Bis man sich immer weniger versteht und die Seele anfängt, gewaltig zu rumoren.
Erfahrungen Sie sind tief im Gehirn vernetzte Ereignisse und eng mit unseren Gefühlen verbunden. Je nach Intensität der Emotionen, beeinflussen sie uns mehr oder weniger stark. Stellen Sie sich Ihr Gehirn als Datenbank vor, auf der alles, wirklich alles abgespeichert wird und bleibt. Positives, wie negatives: alle Erfahrungen, Glaubenssätze, Denkmuster, alle Ängste.
Im Laufe des Lebens werden es immer mehr, die »Datenflut« nimmt zu und verlangsamt automatisch das Gehirn. Auf Ihrem Computer greifen Sie dann zum »Cleaner« - Menschen könnten, wenn sie wollten, auf das Wunder des Gehirns zurückgreifen. Dort, am Ursprungsort, lassen sich negative Erfahrungen faktisch wieder auflösen.
«Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.» Marie vonEbner-Eschenbach
Wenn Sie den Dauerstress unterbrechen, kommt Ihre Gesundheit zurück
Menschen sind grundsätzlich ganzheitliche Wesen. Weder der Körper noch die Seele existieren unabhängig voneinander. Heute wissen wir, dass sich das Hormon-Nerven- und Immunsystem unentwegt gegenseitig beeinflusst. Auch psychosoziale Komponenten spielen dabei eine große Rolle. Verschiedene Studien haben den Zusammenhang zwischen Stress und Schwächung des Immunsystems erforscht und folgendes herausgefunden.
- In einer Studie an der University of California in San Francisco hat eine Gruppe von Psychoneuroimmunologen mit 100 arbeitslosen Männern und Frauen, und einer entsprechenden Kontrollgruppe, folgendes herausgefunden: je länger die Arbeitslosigkeit anhielt, desto stärker wurde das Immunsystem geschwächt. Sobald die Probanden wieder Arbeit gefunden hatten, regenerierte sich das Immunsystem innerhalb nur eines Monats.
«Ich halte diese Studie für besonders wichtig. Denn sie ist eine der wenigen, die nachweist, dass Seele und Körper erstaunlich rasch regenerieren, wenn ein schwerer Stressor verschwindet.» Christian Schubert, Psychoneuroimmunologe, Was uns krank macht, was uns heilt, S. 112)
II. Das Leben ein Pilgerweg – wir sind unterwegs
Auch Sie, wir alle sind im Leben unterwegs, jedenfalls solange wir noch nicht im Grab liegen. Aber was unterscheidet dieses Unterwegssein von einem der bekannten Pilgerwege? Nichts.
Pilgern ist in aller Munde und in vielen Füßen. Außerdem ist es nicht vom Himmel gefallen: Menschen haben es satt, in einer sinnentleerten Welt zu leben und wollen selber herausfinden, was gut für sie ist. Mit einem großen Unterschied:
- Ein Pilgerer folgt einem Ziel, das er für groß und bedeutsam hält. Er will es erreichenden und nimmt die Hindernisse in kauf. Der Pilgerer stellt sich ihnen auch geistig, doch der Weg selber ist voller Geheimnisse …
Emotionalen Stress gezielt managen - mit einer anderen Sicht auf das Leben
Das Leben als Pilgerweg - Glück wird im Tun empfunden, Erfolge entstehen durch Tun, Liebe wird im Tun erst spürbar, im Tun sind wir präsent, im Tun bleiben wir in Bewegung, es hält uns am Leben.
11 Gedanken zu einem Leben auf dem Pilgerweg
- Niemand hat einen glatten Weg vor oder hinter sich.
- Wir brauchen Strategien, die uns für die holperige Wege stärken.
- Wir brauchen eine heilsame Sicht auf das, was uns unfreiwillig widerfährt/widerfahren ist.
- Wir brauchen einen roten Faden, damit uns unser Leben sinnvoll erscheint.
- Zu pilgern, auf einem Pilgerweg zu sein, spricht im Innern eine sehr alte Möglichkeit an, um beispielsweise das innere Hamsterrad zu verlassen.
- Wer pilgert ist unterwegs, also in Bewegung, so wie alles Lebendige immer in Bewegung ist.
- Wer pilgert, trifft immer wieder auf Unvorhergesehenes, muss immer wieder innere Grenzen überschreiten.
- Auf einem Pilgerweg ist niemand allein, selbst wenn weit und breit niemand zu sehen ist - er folgt unsichtbaren Fußspuren, die schon vor ihm das gleiche Ziel hatten.
- Das Leben als Pilgerweg anzusehen, neutralisiert Ängste und Selbstzweifel, hilft altes hinter sich zu lassen - das Ziel hat die Priorität.
- Unterwegs zu sein, durch sein Leben zu pilgern hilft, vieles nicht so ernst zu nehmen, Prioritäten zu setzen, Emotionen zu kontrollieren, anstatt seine Gefühle.
- Auf dem Pilgerweg zu sein, stärkt die innere Erwartung großes erreichen zu können - stärkt in anderen die Lust, jemandem dabei zu helfen - mündet in einem ganz individuellem Lebenserfolg.
Machen wir uns auf den Weg. Wir werden uns begegnen.
Es kann nur besser werden ...
„Ich denke, dass Frau Hammon mit ihrer Arbeit langfristig einen ansehnlichen Beitrag dazu leistet, dass in unserer Gesellschaft mehr Menschen erfüllt und glücklich leben können.“ Nicole L.